Abschied vom Handzettel: Auswirkungen der Einstellung gedruckter Angebotsprospekte auf das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel
Studie beweist es:
Abschied vom Handzettel: Auswirkungen der Einstellung gedruckter Angebotsprospekte auf das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel
Hintergrund:
Trotz der Digitalisierung und wachsender Nachhaltigkeitsziele setzen viele Supermärkte weiterhin auf gedruckte Angebotsprospekte. Diese Studie untersucht, was passiert, wenn ein Händler – konkret Lidl – in einer niederländischen Provinz (Utrecht) seine Print-Flyer einstellt und stattdessen auf digitale Alternativen setzt.
Zentrale Erkenntnisse der Studie:
- Weniger Einkäufe, weniger Ausgaben:
Haushalte, die keine gedruckten Prospekte mehr erhalten, gehen seltener einkaufen und geben insgesamt weniger Geld aus – auch wenn dieselben Informationen digital verfügbar sind. - Digitale Alternativen helfen wenig:
Der Umstieg auf digitale Flyer (z. B. per App) kompensiert den Effekt nicht. Haushalte, die erst durch den Wegfall des Print-Flyers zur App greifen, kaufen trotzdem weniger bei Lidl ein. - Stammkunden bleiben treu – Gelegenheitskunden nicht:
Haushalte, die Lidl ohnehin als Haupt-Supermarkt nutzen, zeigen kein verändertes Verhalten.
Haushalte, die nur gelegentlich bei Lidl einkaufen, kehren Lidl verstärkt den Rücken. - Kein Gewinner unter den Mitbewerbern:
Andere Einzelhändler profitieren nicht direkt. Die Kunden verlagern ihre Einkäufe einfach auf Händler, bei denen sie sowieso regelmäßig einkaufen. - Fazit für den Handel:
Das Abschaffen gedruckter Prospekte kann sich geschäftsschädigend auswirken, selbst wenn man Kosten spart und digitale Kanäle bewirbt. Die gedruckte Version fungiert als „stiller Verkäufer“ und Erinnerung im Alltag der Haushalte.
Implikationen:
- Für Händler: Print-Flyer sind nach wie vor ein wirksames Mittel der Kundenbindung, besonders für Gelegenheitskunden.
- Für die Umwelt: Der Verzicht bringt ökologische Vorteile, birgt aber wirtschaftliche Risiken.
- Für Marketing-Strategien: Wer digitale Alternativen einsetzen will, muss frühzeitig die Kunden daran gewöhnen – nicht erst, wenn der Print-Flyer wegfällt.
Warum das gedruckte Flugblatt bleibt: Was Händler aus der Lidl-Studie wirklich lernen müssen
Kategorie: Handelsmarketing | Tags: Handelswerbung, Prospekt, Digitalisierung, Printwerbung, Kundenverhalten, Studie, Retail, SEO
In Zeiten von Apps, Push-Nachrichten und digitalen Coupons klingt es fast rückständig: das gute alte gedruckte Werbeprospekt. Doch eine neue wissenschaftliche Studie belegt, was viele Händler längst vermuten – und manche schon schmerzlich spüren: Wer den Handzettel abschafft, riskiert echte Umsatzverluste.
Die renommierte Universität Tilburg und ihre Partner haben das Experiment gewagt – mit Lidl als Testpartner. In der niederländischen Provinz Utrecht wurde Anfang 2023 das klassische Print-Flugblatt eingestellt. Die Folge: Weniger Kundenbesuche, geringere Umsätze, zurückhaltendere Einkaufsfrequenz. Und das, obwohl dieselben Inhalte digital über App und Website verfügbar waren.
Was ist passiert – und warum?
Die Forscher fanden heraus:
- Weniger Flyer = Weniger Kundenbindung. Besonders Gelegenheitskäufer orientieren sich stark an den Angeboten im Briefkasten. Fällt diese Erinnerung weg, wird der Supermarkt schlicht vergessen.
- Stammkunden bleiben – aber neue Kunden gehen. Wer Lidl als Hauptmarkt nutzte, blieb. Doch alle anderen wechselten zu ihrem jeweiligen „Hauptanbieter“.
- Digitale Alternativen greifen zu kurz. Selbst Haushalte, die auf die App umstiegen, kauften dennoch weniger bei Lidl ein.
Das digitale Angebot ersetzt also nicht das gedruckte Medium – zumindest nicht automatisch.
Unsere Einschätzung als Agentur für Handelsmarketing und Digitalisierung
Wir bei RENO ARDE – der familiengeführten Full-Service-Werbeagentur aus Regensburg – begleiten seit über 20 Jahren Unternehmen aus Handel und Technik auf ihrem Weg zwischen klassischer Werbung und digitaler Transformation. Diese Studie bestätigt, was wir auch in Kundenprojekten beobachten:
➡️ Print wirkt – besonders im B2C-Retail.
Der Handzettel ist nicht nur Angebotskommunikation, sondern auch ein emotionaler Trigger: Er liegt sichtbar auf dem Küchentisch, wird durchgeblättert, markiert, diskutiert. Diese Haptik, diese Präsenz ist digital schwer zu ersetzen.
Was bedeutet das für Ihr Handelsmarketing 2025?
Unsere Empfehlung: Setzen Sie nicht entweder-oder, sondern sowohl-als-auch:
- ✅ Nutzen Sie Print weiter – zielgerichtet, hochwertig, lokal angepasst.
- ✅ Kombinieren Sie Prospektaktionen mit digitalen Touchpoints (z. B. QR-Codes, App-Vorteile, Social Content).
- ✅ Verstehen Sie Ihre Zielgruppen genau: Wer ist digital affin – und wer liebt Papier?
- ✅ Denken Sie „Vertrieb“ immer mit: Ein Handzettel ist kein Selbstzweck, sondern ein umsatzstarkes Werkzeug.
Print & Digital clever verknüpfen – mit RENO ARDE
Ob Wochenprospekt, Direktmailing, Angebotsanzeige Kundenzeitung oder App-Inhalte: Wir denken Ihre Werbewirkung ganzheitlich – mit Strategie, Design, Emotion und messbarer Conversion. RENO ARDE entwickelt für Sie Kampagnen, die Ihre Kundschaft begeistern – und langfristig binden.
➡️ Sie wollen wissen, wie man Prospekt und App sinnvoll kombiniert? Oder ob Ihre Zielgruppe wirklich bereit für „digital only“ ist?
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